Rahmenvertrag zwischen DEULA und Landwirte unterzeichnet

Witzenhausen

Landschaftspflege aus professioneller Hand zu Schutz und Entwicklung der Kulturlandschaft in Hessen

Potenzielle landwirtschaftliche Nutzflächen werden vermehrt nicht mehr landwirtschaftlich genutzt und fallen brach. Die Gründe dafür sind vielfältig. Teilweise werden Flächen in Grenzertragsregionen aus betriebswirtschaftlichen Gründen aus der Nutzung genommen, teilweise werden Flächen dem landwirtschaftlichen Zweck entzogen, weil sie für naturschutzfachlichen Ausgleich oder Ersatz im Zuge von Baumaßnahmen herangezogen werden. Wie diese Flächen müssen auch ausgewiesene Schutzgebiete regelmäßig, je nach Zielsetzung erhalten und gepflegt werden. Darüber hinaus müssen Infrastrukturprojekte, wie beispielsweise Stromtrassen fachgerecht unterhalten werden.

Voraussetzung für eine fach- und sachgerechte Pflege und Unterhaltung solcher Flächen zum Erhalt der landschaftlichen Vielfalt ist bestens ausgebildetes Personal, welches mit der Übertragung dieser Aufgaben betreut wird. Neben naturschutzrechtlichen Kenntnissen muss dieses Personal über fundierte Kenntnisse im Umgang mit der einzusetzenden Technik verfügen. Dabei haben Sicherheits- und Unfallverhütungsaspekte sowie Vorgaben der jeweiligen Berufsgenossenschaften höchste Priorität. Der MR WBL-Hessen beabsichtigt, das Know-how der DEULA für diesbezügliche Schulungsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen.

Zunächst, so der Geschäftsführer der DEULA Henry Thiele bei der Unterzeichnung des Rahmenvertrages während eines Maschinenringseminars im bayrischen Inzell, müssen den Einsatzkräften naturschutzrechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen für Landschaftspflegemaßnahmen vermittelt werden. Sodann folgen Praxisschulungen in den Bereichen, Maschinen und Geräte zur Offenlandpflege, Einsatzgebiete der Motorsäge, des Freischneiders und der Seilwinde. Alle Schulungen erfolgen nach Grundlagen der Unfallkasse Hessen (DGUV) und der Sozialversicherung Landwirtschaft Forsten und Gartenbau (SVLFG).

Weitere Themen werden unter anderem sein:

Verantwortlicher für die Verkehrssicherung von Arbeitsstellen im öffentlichen Verkehrsraum, Ladungssicherung, Flurförderberechtigung, Anschlagmittel oder der Einsatz von Teleskopmaschinen.

Aktueller Hintergrund, so Friedrich Schäfer, Vorsitzender der Maschinenringe Hessen e.V. und des Wasser-, Boden- und Landschaftspflegeverband Hessen ist die Gründung von Landschaftspflegeverbänden in Hessen auf Landkreisebene, wie im September letzten Jahres in Waldeck-Frankenberg. Auch in weitern Landkreisen gibt es bereits solche Verbände oder sind in Planung.

In diesen Verbänden sollen zukünftig Naturschutzmaßnahmen koordiniert werden um, Kulturlandschaften zu erhalten und weiter zu entwickeln. Die Verbände bestehen aus Vertretern aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft und Politik. Dementsprechend setzt sich zum Beispiel in Waldeck-Frankenberg auch der Vorstand aus Vertretern dieser drei Bereiche zusammen.

Mit der Gründung des Landschaftspflegeverbandes will der Landkreis Waldeck-Frankenberg auch die Landwirte und Flächennutzer unterstützen und beraten. Dabei wird eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kommunen, Verbänden und allen Behörden angestrebt. Der Verband versteht sich dabei als Ansprechpartner und Servicedienstleister für die Landwirtschaft, den Umweltschutz, aber auch für Kommunen.

Pflege und Entwicklungsmaßnahmen sollen laut Uwe Roth Geschäftsführer der Maschinenringe Hessen e.V. und des Wasser-, Boden- und Landschaftspflegeverband Hessen von den Landwirten selbst, koordiniert durch die regionalen Maschinenringe, durchgeführt werden. Dies steigere auch die Wertschöpfungsketten im ländlichen Raum. Da für solche Arbeiten aber auch Spezialisten gebraucht werden, so Roth weiter, haben wir den Rahmenvertrag mit der DEULA Witzenhausen, dem Marktführer solcher Bildungsangebote abgeschlossen (Henry Thiele).