„Jugendliche wieder in die Gesellschaft zurückführen!“

Freren

Projekt Anlauf 2.0 bei der DEULA nimmt Fahrt auf – 14 Teilnehmer.

Suchen, finden und binden – mit dieser Kurzform lässt sich die Aufgabe des Teams von der DEULA Jugendwerkstatt und der Jugendpflege der Samtgemeinde Fürstenau bei dem Projekt Anlauf 2.0 beschreiben. Mit Hilfe dieses Projekts soll jungen Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren, bei denen aus vielfältigen Gründen der Übergang von Schule zu Beruf/Gesellschaft nicht geglückt ist, eine Perspektive geboten werden. Das Konzept wurde gemeinsam von der DEULA Freren mit der MaßArbeit und der Samtgemeinde Fürstenau entwickelt.

„Wir wollen die verlorenen Jugendlichen unterstützen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und ihnen einen Weg aufzeigen“, sagt Lars Hellmers, Vorstand der MaßArbeit im Landkreis Osnabrück. Susanne Steiniger, Bereichsleitung Übergangsmanagement bei der MaßArbeit, ergänzt: Zielsetzung sei Aufbau und Stärkung der emotionalen und sozialen Bindungen der jungen Menschen über das Projekt Anlauf 2.0 sowie deren Unterstützung für eine Neuausrichtung der Lebens- und Berufswegeplanung. Zur Erreichung der Ziele ist nun ein Netzwerk aufgebaut worden, dem vornehmlich die MaßArbeit, die DEULA Jugendwerkstatt sowie die Jugendpflege der Samtgemeinde Fürstenau, Ordnungsamt und andere Anlaufstellen angehören. „Unser Ziel ist es, kein einziges Kind und keinen einzigen Jugendlichen zu verlieren, sondern ihnen dabei zu helfen, einen eigenen selbstbestimmten Weg zu gehen“, beschreibt Samtgemeindebürgermeister Matthias Wübbel das Ziel der Maßnahme. Daher sei es wichtig, dass alle Stellen konstruktiv zusammenarbeiten. Primäres Ziel sei es, dass die jungen Menschen lernen, ihren Lebensalltag selbständig zu organisieren. Im Anschluss stünde dann die Möglichkeit einer beruflichen Orientierung. „Wir möchten die Motivation und die Bereitschaft bei den jungen Menschen fördern, eine berufsbezogene Qualifikation zu erwerben“, sagt Mathias Kirchhoff, Geschäftsführer der DEULA Freren und der DEULA Jugendwerkstatt. Vorab sei es aber wichtig, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Hierfür sei auch ein Fahrzeug angeschafft worden, dass Besuche bei den Jugendlichen selbst ermögliche. So werde die Barriere abgebaut, eine Stelle aufzusuchen, um Unterstützung zu erhalten. „Der Besuch mit der erforderlichen Sensibilität im privaten Umfeld schafft Vertrauen“, berichtet Dietmar Hiller von der DEULA Jugendwerkstatt. Von positiven Beispielen berichteten Hiller, die Jugendpflegerin Kristina Heidemann von der Samtgemeinde Fürstenau und der Maßnahmepate Daniel Haarannen von der MaßArbeit. Derzeit betreue die Einrichtung 14 Jugendliche in unterschiedlicher Intensivität. Hier reiche die Unterstützung von der Lebensberatung über die Drogen- und Schuldnerberatung bis hin zu Integrationsmaßnahmen in das Arbeitsleben. Die DEULA Jugendwerkstatt fungiere hierbei als Begegnungsort mit einem umfangreichen Angebot. Von gemeinsamem Kochen und Mahlzeiten, dem Angebot Wäsche zu waschen bis hin zu Duschangeboten – über alle diese alltagsrelevanten Faktoren sollen die jungen Menschen von den Hilfsangeboten in der Jugendwerkstatt überzeugt werden. „Die ganze Maßnahme beruht auf Freiwilligkeit, um so die Jugendlichen nicht zu verschrecken, sondern sie langfristig zu begleiten“, betont Susanne Steiniger von der MaßArbeit. Die Kommunikation mit den jungen Menschen sei sehr wichtig. Daher bestehe ein regelmäßiger Kontakt per WhatsApp und persönliche Treffen.